Städte – Vorreiterinnen des systemischen Wandels


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15 Feb., 2024

Im Klimaschutz nehmen Städte eine Führungsrolle ein. Teilnehmer:innen der EFA-Lab-Serie „10x100“ entwerfen eine Strategie, wie das Potenzial großstädtischer Bioregionen genutzt werden kann.

Das europaweite Ziel, bis 2025 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden, hängt von kleinstrukturierten, lokalen Transformationen ab. Struktureller Fortschritt, neue Weltsichten und technologische wie auch soziale Innovationen beginnen meist in Städten. Deshalb sind urbane Zentren der Ausgangspunkt neuer Arbeits- und Lebensweisen – und auch der Kampf gegen die Klimakrise wurzelt hier. Städte sind Handels- und Wissenszentren und ihre Bewohner:innen oftmals unter den ersten, die technologische und soziale Veränderungen aufgreifen. Die Initiative 10x100 nutzt dies und analysiert, wie eine Stadt als Katalysator für den Systemwandel wirken kann. Unser Ernährungssystem dient dabei als Beispiel: Da das menschliche Überleben davon abhängt, wie wir mit den planetaren Grenzen umgehen, ist Versorgungsknappheit gerade in dicht besiedelten Gebieten gefährlich. Eine sichere Nahrungsmittelinfrastruktur ist die Grundlage sozialer Stabilität. Städte können alternative Produktions-, Verteilungs-, und Konsumwege vergleichsweise einfach erschließen. Sie reagieren direkt auf regionaler Ebene und können durch örtliche, demokratische Prozesse schnelle Anpassungen vornehmen.

Die Teilnehmer:innen des 10x100 Labs beim EFA23 identifizierten fünf Bereiche, in denen Städte ansetzen können, um die sozioökologische Wende zu steuern:

  • Strategische Lücken: Die Demokratie ist für den menschlichen Fortschritt unerlässlich, sie wird jedoch durch Herausforderungen wie Falschinformationen und mangelnde Abstimmung geschwächt.
  • Wesentliche Ressourcen: Um eine nachhaltige Wirtschaft zu erreichen, müssen wir unseren Ressourcenverbrauch drosseln. Dazu gehört Wissenstransfer, das in Frage stellen von Machtdynamiken und eine andere Art der Ressourcennutzung.
  • Bioregionen auf mehreren Ebenen: Veränderungen müssen sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten stattfinden. Natürliche Grenzregionen, die diese beiden Ökosysteme miteinander verbinden, können nachhaltige Strategien mitentwickeln.
  • Allianzen für den Wandel: Für transformatives Handeln brauchen Städte und ihr Umland die Unterstützung der örtlichen Politik. Bürgermeister:innen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, indem sie Allianzen bilden und in wichtige Infrastruktur investieren.
  • Vernetztes Handlungslernen: Kollaborativer Wissenserwerb und das Einbinden verschiedener Gruppen bringen die nötigen Veränderungen. Mit diesem grundlegenden Ansatz können lokale Gemeinschaften nachhaltige Praktiken etablieren.

Die Initiative 10x100 rückt städtische Bioregionen in den Fokus und bringt Expert:innen aus Politik, Gesundheit, Ernährung, Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft, Klimaaktivist:innen und Jugendvertreter:innen an einen Tisch. Deren vielfältige Perspektiven zeigen Möglichkeiten innerhalb der politischen Praxis auf. Anhand des Themas Ernährungssysteme werden beispielhaft alle Bereiche des menschlichen Lebens beleuchtet. So öffnete die Initiative den Blick auf die Wechselbeziehung zwischen allen Beteiligten. Anhand der Stadt Mannheim wurde die systemische Transformation in der städtischen Verwaltung untersucht. Letztendlich dient die sektorenübergreifende Zusammenarbeit einer übergeordneten Aufgabe: dem effektiven Klimaschutz. Die demokratische Teilhabe wurde dabei in allen Stufen des Prozesses gewahrt.

Was beim EFA22 seinen Anfang nahm, wurde beim EFA23 in konkrete Zielformulierungen gegossen und wird beim EFA24 auf vier weitere Modellstädte ausgeweitet. Evaluation und Erweiterung sind für die Jahre 2025 und 2026 geplant.

Möchten Sie selbst in der Initiative aktiv werden? Nehmen Sie beim nächsten geplanten Treffen ("6x100") am 19. April 2024 teil! Anmeldung HIER.

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