Ziel des European Forum Alpbach (EFA) ist es, verschiedenste Stimmen zusammen zu bringen. Um in einer Demokratie repräsentiert werden zu können, müssen alle Bürger*innen Gehör finden. Aus diesem Grund setzt das EFA verstärkt auf die Beiträge nicht-männlicher Teilnehmer*innen.
Frauen* sind in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens nach wie vor unterrepräsentiert. Es ist unbestritten, dass eine Gesellschaft, in der die Hälfte der Bevölkerung gänzlich oder teilweise ausgeklammert ist, weder politisch noch wirtschaftlich gedeihen kann. In den vergangenen Jahrzehnten ist das bestehende Defizit durch den Feminismus verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt – es ist nun unsere Aufgabe, die Erkenntnisse umzusetzen. Das European Forum Alpbach blickt auf eine lange Geschichte kluger Köpfe und brillanter Diskussionen zurück. Leider wurden feministische Inhalte allzu lang ausgespart: Die erste offizielle Arbeitsgruppe zu Genderthemen gab es beim EFA erst im Jahr 1986.
2023 bis 2025 verstärken wir mit der Initiative “EFA World of Women*” unsere Bemühung um die Sichtbarkeit von Frauen* beim EFA-Event. Wir möchten dadurch ein differenzierteres und vollständigeres Verständnis für die Herausforderungen Europas erreichen. Denn wir glauben fest daran, dass unsere Welt jede und jeden – Männer, Frauen und nicht-binäre Personen – braucht, um die multiplen Krisen unserer Zeit zu bewältigen: Klimawandel, Schwierigkeiten für die Demokratie, die Finanzierung unserer Zukunft und geopolitische Sicherheitsfragen.
Überdies schaffen wir in Alpbach berufliche Vernetzungsmöglichkeiten für Frauen*, um ihre Chancen in der Arbeitswelt zu bessern. Die „EFA World of Women*“ wird von allen weiblichen Vorstandsmitgliedern getragen und wurde von Frauen* aus EFA-Vorstand und -Rat, dem Forum Alpbach Network, unseren Partnerorganisationen und EFA-Vereinsmitgliedern ins Leben gerufen. Das European Forum Alpbach wendet in allen Sessions das Diversitätskriterium „Geschlechterparität“ an. Frauen* sind dazu aufgerufen, sich in Netzwerken einzubringen und ihre Stimme zu erheben.
Talent Development für Frauen*: Den signifikanten Gender Gap in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT-Fächern) versuchen wir zu verringern, indem wir aufstrebende Talente in diesen Bereichen insbesondere zum EFA-Event einladen: unter 30-jährige für das Stipendienprogramm, weibliche* Führungspersonen zwischen 30 und 40 Jahren für das Alpbach in Motion Leadership Lab sowie das allgemeine Publikum des Jahresevents.
Geschlechterverteilung in Zahlen: Das EFA veröffentlicht im Anschluss an das Jahresevent die quantitiative Genderverteilung der Teilnehmenden. 2023 waren 54,9% der Stipendiat*innen, 53,2% der Speaker*innen und 44,24% der anderen Teilnehmer*innen weiblich*.
Zusammenarbeit mit Partnern: Um die Fertigkeiten und die Bereitschaft von Frauen*, Führungspositionen zu ergreifen, zu steigern, kooperieren wir mit den Female Future Festivals unter dem Motto „(Be)Come a Leader: Equipping Women fort he Moment of Truth“ während dieser Diskussionsveranstaltungen:
Eine Gruppe junger Frauen aus Westbalkan-Ländern besuchte uns in Wien als Teil der GLOBSEC's CEE Her initiative. Gemeinsam wurden am 9. Juli zwei spannende und inspirierende Kamingespräche organisiert - mit Sanam Shantyaei (Public Information Officer of the Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization) und Sintija Oskalne (Confidence and Security Building Measures Officer at the OSCE).
In Zusammenarbeit mit der Central European University (CEU) fand eine Vorlesung von Dr. Cynthia Miller-Idriss, einer Professorin der School of Public Affairs und der School of Education der American University in Washington, statt. Die Veranstaltung am 7. Mai in Wien trug den Titel "Hold Them Down: The Gendered Roots of Violent Extremism.
Sessions am EFA24:
Beim EFA-Jahresevent sind Aktivitäten mit den Partner*innen „SHEconomy“ und „The Female Factor“ in Alpbach geplant.