Endspurt beim European Forum Alpbach 2024 – fulminante letzte Tage von 27. bis 30. August


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26 Aug., 2024

Start der Austria in Europe Days: In Alpbach geht es bis Freitag um die Rolle Österreichs in Europa. Den krönenden Abschluss stellt am Freitag eine Diskussion der Spitzenkandidat:innen und Vertreter:innen der fünf Parlamentsparteien dar, die bei der österreichischen Nationalratswahl im Herbst antreten werden.

Im Superwahljahr 2024 hat das European Forum Alpbach „Moment of Truth“ zum Jahresthema. Die Hälfte der Weltbevölkerung – darunter auch Österreich mit der Nationalratswahl im Herbst – trifft richtungsweisende Entscheidungen für die kommenden Jahre. Inmitten dieser politisch hochspannenden Zeit versammeln sich die wichtigsten Akteur:innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft in Alpbach. Sie treffen hier auf zahlreiche Mitglieder der österreichischen Bundesregierung und Abgeordnete aller Parteien, um über die Rolle Österreichs in Europa zu diskutieren, Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit zu finden und Ideen für ein starkes Europa voranzutreiben. Mehr als die Hälfte der Sprecher:innen sind Frauen.

Bei der Eröffnung der „Austria in Europe Days" stand zunächst eine der drängendsten Fragen unserer Zeit im Mittelpunkt: Wie können Wirtschafts- und Klimapolitik miteinander verbunden werden? Der designierte EU-Kommissar und aktuelle österreichische Finanzminister Magnus Brunner argumentierte, dass „wir, bevor wir einen Green Deal umsetzen können, einen neuen Deal für Wettbewerbsfähigkeit brauchen.“ Dem widersprach EU-Abgeordnete Anna Stürgkh: „Wir müssen Wirtschaft und Klima zusammen denken. Unsere Wirtschaft muss die Klimaziele erreichen.“ Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisierte, dass die Klimadiskussion auf wirtschaftlichen Kennzahlen aufgebaut ist: „Das BIP ist eine überholte Methode, um den Zustand einer Wirtschaft zu beurteilen. CO2 könnte ebenso irreführend sein: Es werden Zahlen werden verwendet, um die Geschichte zu rationalisieren; doch diese Zahlen Märchen über einen Planeten, der im Sterben begriffen ist.“

Im zweiten Teil der Eröffnung drehte sich die Diskussion um das Thema Multilateralismus und die Frage, wie sich dieser in den nächsten Jahren verändern muss und wird. Dabei argumentierte der Samir Saran, Präsident der Observer Research Foundation energisch, dass jetzt der Zeitpunkt sei, „das internationale Projekt neu zu denken, wenn wir eine breite Beteiligung daran erreichen wollen.“ Während er damit einen positiveren Ansatz verfolgte, betonte Carl Bildt, Co-Vorsitzender des European Council on Foreign Relations, dass „globale Governance zwar schwieriger aber auch deutlich notwendiger geworden ist.“

Das European Forum Alpbach findet noch bis 30. August statt.