Europas Weg zur Energieunion


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14 Apr., 2025

EFA365

Bei der EFA365-Diskussion in Wien wurde deutlich: Die Energiewende gelingt nur mit klarer politischer Position, starken Netzen und guter partizipativer Planung, die für ein Gleichgewicht zwischen Klima, Sicherheit und Natur sorgt.

Europas Weg zur Energieunion

Wie gelingt die Energiewende nachhaltig, sicher und rasch genug? Dieser Frage widmete sich am 24. April die EFA365-Diskussionsveranstaltung „Europas Weg zur Energieunion – Was jetzt passieren muss“. Organisiert vom European Forum Alpbach in Kooperation mit dem Haus der Europäischen Union, brachte das Event Expert:innen, politische Entscheidungsträger:innen und ein interessiertes Publikum zusammen, um über eines der aktuell drängendsten Themen zu diskutieren.

Energieunion als strategisches Zukunftsprojekt

Die europäische Energieunion ist – dabei waren sich die Diskutant:innen einig – nicht nur ein klimapolitisches, sondern auch ein sicherheits- und wirtschaftspolitisches Projekt. MEP Anna Stürgkh (NEOS/Renew Europe), Gerhard Christiner (Austrian Power Grid) und Viktoria Ritter (Ökobüro) diskutierten zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Transformation des europäischen Energiesystems. Moderiert wurde die Diskussion von Christiane Brunner (CEOs For Future, Mitglied des EFA Climate Committee).

Aktuelle Herausforderungen

„Die Energieunion ist auch eine Frage der Versorgungssicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit Europas“, betonte MEP Anna Stürgkh. Dafür brauche es klaren politischen Willen und eine öffentliche Debatte. Der Netzausbau sei nur mit politischer Entschlossenheit möglich.

Die „Stromnetze sind der unterschätzte Gigant der Energiewende“ hob Gerhard Christiner (APG) hervor und plädierte für schnellere Genehmigungsverfahren und weiteren Ausbau, um die digitale Transformation im Energiesystem voranzutreiben. Die Energiewende kann derzeit nicht gelingen, wenn erneuerbare Energien in ein System integriert werden können, das dafür nicht ausgelegt ist. Die Folge sei eine Entkopplung vom europäischen Strommarkt mit spürbaren Preisnachteilen für Verbraucher:innen in Österreich.

Dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht auf Kosten der Natur gehen dürfe, betonte Viktoria Ritter (Ökobüro). Die Nutzung von Raum müsse zwischen Energiegewinnung und dem Schutz intakter Ökosysteme wie Mooren und Wäldern abgewogen werden. Dabei sei Planungssicherheit ein Gebot der Stunde: „Wirksame Verfahren sind nicht nur durch Deregulierung möglich, sondern durch Planungssicherheit, zivilgesellschaftliche Partizipation und durch die Zusammenarbeit mit Behörden mit Expertise.“

Gemeinsam in Richtung Energieunion

In der Diskussion wurde deutlich, dass der Erfolg der Energiewende vor allem von der Effizienz politischer und administrativer Prozesse abhängt. Strategische Planung und eine sektorübergreifende Koordination, die nationale Besonderheiten mit der europäischen Strategie in Einklang bringt, seien notwendig.

Die Diskussionsteilnehmer:innen waren sich einig, dass die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Die europäische Energieunion braucht politische Entschlossenheit, technologische Innovation, strategische Planung und breite Unterstützung in der Bevölkerung. Nur gemeinsam kann Europa die Herausforderungen der Energiewende meistern.

EFA365 – Ganzjährige politische Debatten

Die Veranstaltung ist Teil der Initiative EFA365, mit der das European Forum Alpbach das ganze Jahr über inhaltliche Diskussionen in Wien, Berlin, Brüssel und weiteren Städten organisiert. Ziel ist es, Schwerpunktthemen des EFA25 kontinuierlich zu vertiefen und so die Debatten des Forums im August gezielt vorzubereiten.

Der Track Klima des Europäischen Forums Alpbach 2025 wird sich ebenfalls mit den Themen der Veranstaltung befassen.

Schwerpunkte des Track Klima:

  • Europe in the World Days (23.-26. August): Innovation als Europas Wettbewerbsvorteil in globalen Transformationsprozessen
  • Austria in Europe Days (26.-29. August): Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen: Ein Aufruf zum Handeln

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Photo Credit: Jason Mavrommatis on Unsplash