Erfahren Sie mehr über unser Event "Green and Competitive: Can Europe Have both?" am 25. Februar 2025!
Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion "Green & Competitive: Can Europe Have Both?" brachte Expert:innen zusammen, um die Balance zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde vom European Forum Alpbach (EFA) in Zusammenarbeit mit dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments im Rahmen von EFA365 organisiert.
Othmar Karas, Präsident des EFA, eröffnete die Diskussion mit einem Plädoyer für eine entschlossene europäische Strategie, die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit miteinander verknüpft.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Herausforderungen und Chancen, die mit der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft einhergehen. Unter der Moderation von Bernhard Ecker (Trend) diskutierten Mairéad McGuinness, Co-Vorsitzende des EFA Strategic Advisory Council und ehemalige EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Lena Schilling, Abgeordnete des Europäischen Parlaments in der Gruppe der Grünen, sowie Karl W. Steininger, Professor für Klimawirtschaft und nachhaltige Transformation, vor einem Publikum von knapp 150 Teilnehmer:innen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Frage, wie Europa seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit bewahren kann, während es gleichzeitig ambitionierte Klimaziele verfolgt. Dabei wurde deutlich, dass nachhaltiges Wachstum nicht nur eine umweltpolitische Notwendigkeit, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil sein kann.
Othmar Karas machte eingangs klar, dass eine verzögerte Transformation nicht der Industrie zugutekomme, sondern sie langfristig schwächen würde. Es sei entscheidend, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit nicht als Gegensätze zu begreifen, sondern aktiv zu verbinden.
McGuinness warnte davor, Unternehmen mit übermäßigen Regularien zu überfordern. „Wir müssen pragmatisch bleiben und sicherstellen, dass nachhaltige Politik auch umsetzbar ist.“, erklärte sie. Europa könne seine wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit nur durch eine Mischung aus gezielten politischen Maßnahmen und Innovationen langfristig sichern.
Die Diskussionsteilnehmer:innen waren sich einig, dass Europa in einem globalen Wettbewerb steht und sich gegenüber Ländern wie China und den USA behaupten muss.
Schilling hob hervor, dass Europa unabhängiger von externen Energiequellen werden müsse. „Wir brauchen massive Investitionen in erneuerbare Energien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen endgültig zu beenden“, betonte sie.
Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war die Notwendigkeit klarer politischer Rahmenbedingungen, um Investitionen in nachhaltige Technologien zu fördern. Besonders hervorgehoben wurden Maßnahmen wie der Green Deal der EU, die CO2-Bepreisung sowie Subventionen für klimafreundliche Innovationen.
Steininger machte deutlich, dass Märkte klare Leitplanken benötigen. Ohne präzise und verlässliche Regulierung seien langfristige Investitionen in nachhaltige Technologien kaum umsetzbar. Gleichzeitig verwies er auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Technologien, insbesondere in der Kreislaufwirtschaft.
Auch die spezifische Situation Österreichs wurde diskutiert. Als Land mit einer starken Industrie und einem hohen Anteil erneuerbarer Energien könnte Österreich eine Vorreiterrolle übernehmen. Gleichzeitig wurden Herausforderungen wie die Notwendigkeit erhöhter Investitionen in grüne Technologien und die gesellschaftliche Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen thematisiert.
Steininger hob hervor, dass Österreich in bestimmten Technologiefeldern, etwa im Holzrecycling, weiterhin eine führende Rolle einnimmt. Der Klimawandel gäbe uns, so Steiniger, vor die Wahl: „Wir können entscheiden, wie unser Leben in Zukunft aussehen wird. Die Transformation ist nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Möglichkeit, eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft zu gestalten.“
Die Veranstaltung ist Teil der Initiative EFA365, mit der das European Forum Alpbach das ganze Jahr über inhaltliche Diskussionen in Wien, Berlin, Brüssel und weiteren Städten organisiert. Ziel ist es, Schwerpunktthemen des EFA25 kontinuierlich zu vertiefen und so die Debatten des Forums im August gezielt vorzubereiten.
Der Track Finanzen & Wirtschaft und der Track Klima des Europäischen Forums Alpbach 2025 werden sich ebenfalls mit den Themen der Veranstaltung befassen. Dabei werden Fragen der Wettbewerbsfähigkeit, der Zusammenarbeit und der erforderlichen wirtschaftlichen Hebel für die Erreichung der Klimaziele besprochen.
Schwerpunkte des Track Finanzen & Wirtschaft:
Schwerpunkte des Track Klima:
Unter dem Motto „Recharge Europe“ macht das European Forum Alpbach (EFA) 2025 sein 80-jähriges Bestehen zum Startpunkt für greifbare Visionen. „Europa erlebt derzeit so viele gleichzeitig stattfindende Krisen wie seit 1945 nicht mehr. Deshalb brauchen wir eine mutige Vision, die Europa wettbewerbsfähiger, handlungsfähiger und innovativer macht“, erklärt EFA-Präsident Othmar Karas das Jahresthema 2025. „Unter dem Motto Recharge Europe wollen wir Europa mit neuer Energie für die anstehenden Herausforderungen ausstatten, damit die EU global wieder eine führende Rolle einnimmt.“