Labs beim EFA24


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6 Aug., 2024

EFA24

Während der Lab Days arbeiten eingeladene Teilnehmer:innen zwei intensive Tage lang an einem bestimmten Thema. Dank geballter Expertise, unter fachlicher Anleitung und mit inhaltlicher Tiefe werden Netzwerke für künftige Zusammenarbeit gebildet und Neues entwickelt.

Die EFA Labs bringen interdisziplinäre Communitys für ein starkes und demokratisches Europa zusammen. Das EFA und seine Partnerorganisationen wählen je Lab rund 30 Personen aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und anderen Bereichen sorgfältig aus. Jede:r Teilnehmer:in bringt das eigene Wissen ein und profitiert zugleich von der Expertise der anderen. Gemeinsam erarbeiten sie Lösungen für eine vorab festgelegte Fragestellung im Rahmen der vier Themenschwerpunkte des European Forum Alpbach. Diese diversen Gruppen befassen sich mit aktuellen Herausforderungen und ermöglichen fachübergreifende Allianzen in den Bereichen Klima (CLI), Wirtschaft und Finanzen (FIN), Sicherheit (SEC) sowie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit (DEM). Ziel eines Labs ist es, die Basis für strategische Kooperationen zu entwickeln und einen gemeinschaftlichen Prozess anzustoßen, der weit über das EFA-Event hinauswirkt.

Die Themenstellungen der diesjährigen Labs:

Den unternehmerischen Wachstumskreislauf durch Kapitalmärkte ankurbeln

Die Teilnehmer:innen diskutieren Problemstellungen und Möglichkeiten der verschiedenen Finanzierungsquellen für erfolgreiche, innovative Unternehmen in Europa. Das Lab sucht nach konkreten Maßnahmen und Strategien, um strukturelle Hindernisse für unternehmerische Tätigkeiten in Europa zu beseitigen. Kurz nach dem European Forum Alpbach Event 2024 wird Politiker:innen und Entscheidungsträger:innen ein offizieller Vorschlag präsentiert.

10x100 Cities Lab – Von Grund auf gesund: Boden, Nahrung, Menschen und Systeme

Vertreter:innen der Städte Mannheim, Zürich und Linz entwickeln partnerschaftliche Politikansätze, um große und langfristig angelegte Sozialprojekte demokratisch durchzuführen. Ziel des Labs ist, anhand der Nahrungsmittelproduktion das Transformationspotenzial von Städten zu identifizieren und in Folge stärker nutzen zu können. Drei Pilotstädte erforschen, wie sie systemisch mit Komplexität umgehen und gemeinschaftliches Lernen fördern. Dieses Lab wird von der Schweizer Mercator Stiftung unterstützt. Mehr erfahren

Climate Opportunity Leaders Lab

Expert:innen und Führungskräfte unterschiedlichster Sektoren, Generationen und Disziplinen bemühen sich, Individuen, Organisationen und Handlungsfelder zu kollektiven Klimaschutzmaßnahmen zu mobilisieren. Die Teilnehmer:innen lernen anhand des „Emergence“-Prinzips voneinander und befruchten die jeweils anderen Ansätze durch vielfältige Perspektiven und systemtransformatorisches Denken. Dies ist bereits die dritte Ausgabe des Labs, das von Transformationscoachin Ilana Wetzler sowie Pip Wheaton von Ashoka angeleitet wird. Dieses Lab wird von Treehouse Giving unterstützt.

Europäische Souveränität in Sicherheit und Verteidigung

Politiker:innen, Wirtschaftstreibende und Zivil- und Militär-Expert:innen diskutieren über die Zukunft der europäischen Verteidigung. Zuerst werden die unmittelbaren Notwendigkeiten und Prioritäten, und auch Europas Ziel der strategischen Souveränität identifiziert – danach wird untersucht, wie ein echter, europäischer Verteidigungsmarkt unter Einbeziehung der Dual-Use-Technologie aussieht. Im Anschluss widmet sich das Lab der Finanzierung der Industriellen und Technologischen Verteidigungsbasis durch Investitionen in Europa.

Das Morgen stärken: Ein Lab zur Transformation des Pensionssystems für eine sichere finanzielle Zukunft

In Kooperation mit der ERSTE Stiftung nimmt dieses Lab die Erkenntnisse zu bewährten Pensionssystemen in den Blick. Dabei werden die Rolle von Kapitalmärkten für ein stärkeres und resilienteres Europa und Möglichkeiten zur Verbesserung des österreichischen Pensionssystems erforscht. Neben dem Wissensaustausch bringt das Lab eine Reihe an Empfehlungen hervor, die das Pensionssystem (in Österreich) stärken sollen und den Politiker:innen und Entscheidungsträger:innen vor Ort präsentiert werden. Dieses Lab wird von der ERSTE Stiftung unterstützt.

Verantwortungsbewusste Unternehmensführung – Wirtschaft, Zivilgesellschaft & Politik: Partner:innen in Zeiten der Veränderung

Die Coronapandemie hat gezeigt, wie viele Menschen für Verschwörungsnarrative empfänglich sind. Das Internet ist im täglichen Leben nicht mehr wegzudenken, jedoch fehlt es Nutzer:innen oft an Wissen, Debattierfähigkeit bzw. Vertrauen in Informationen. Dieses Lab konzentriert sich auf den Arbeitsplatz und entwickelt Trainings für Angestellte und Arbeitgeber:innen, um Hass und Fake News zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Denn die Stärkung und Resilienz der liberalen Demokratie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die auch die Wirtschaft verantwortlich ist. Dieses Lab wird von der Robert Bosch Stiftung unterstützt.

Den russischen Informationskrieg verstehen: Taktiken, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen

Wenn Desinformation und Propaganda die Wahrnehmung und weltweite Entwicklungen beeinflussen, ist es unumgänglich, die Mechanismen dieser Taktik zu durchschauen. Dieses Lab entwirrt das vielschichtige Netz des russischen Informationskrieges und dessen Einfluss auf unsere Gesellschaften, denn Russland hat hybride Kriegsführung und Falschinformation geradezu perfektioniert. Zunächst werden die russische Erzählung rund um die Ukraine und die damit einher gehende Beeinflussung durch russische Propaganda auf die globale Wahrnehmung analysiert. Dann geht es um russische Kampagnen, die auf den Rest der Welt abzielen – inklusive ihrer Auswirkungen. Schlussendlich nimmt das Lab die russische Einflussnahme auf westliche Länder, insbesondere auf deren Wahlkampagnen, unter die Lupe. Durch eine tiefgehende Begutachtung russischer Kriegstaktiken in unterschiedlichen Kontexten möchte das Lab anwendbare Politikempfehlungen entwickeln, mit denen russische Desinformation bekämpft wird. Außerdem sollen Politiker:innen und Bürger:innen mit Wissen und den nötigen Tools ausgestattet werden, um die komplexe Materie der Informationskriegsführung gut überblicken zu können.

Zukunft am Balkan: Von Hoffnung zu Handlung

Jüngste Vorkommnisse und komplexe Prozesse haben Europa auf der Weltkarte verändert. Der Balkan lässt uns dort, wo unsere herkömmlichen Wertesysteme scheitern, die Aufgabe zukommen, ein Wohlstandsnarrativ und eine Gegenkultur zu entwickeln. In der derzeitigen Situation muss die Region zur Tat schreiten und anerkennen, dass Fortschritt mehr als Bewusstsein erfordert. Es ist nicht einfach, aus der beobachtenden Rolle eine aktive Erzählung intrinsischer Anstrengung, ungenutzter Ressourcen und interner Kapazitäten zu finden. Das Handlungsfeld ist riesig und ruft nach innovativen Strategien, um den Werdegang der Region neu zu definieren und Widerstandfähigkeit und Selbstversorgung zu erreichen. Es ist ein Aufruf, zu handeln, Normen und Konventionen zu hinterfragen und sich gemeinsam auf den Weg zu Selbstbestimmung und Einfallsreichtum zu machen. Dieses Lab wird von der ERSTE Stiftung unterstützt.

Alpbach in Motion 2024 – EFA Leadership Lab

Alpbach in Motion (AiM) ist ein Angebot des European Forum Alpbach für bis zu 40 herausragende Talente zwischen 30 und 40 Jahren, die Europa gestalten wollen. Engagierte junge Führungskräfte, Changemaker:innen, Entscheidungsträger:innen, Wissenschaftler:innen, Künstler:innen, Aktivist:innen und viele mehr treffen einander für eine einzigartige Erfahrung. Durch gemeinsames Lernen und innovative Lösungsansätze schafft Alpbach in Motion Raum für Aktion und Reflexion. Gemäß der Mission des European Forum Alpbach, ein stärkeres Europa zum Wohl aller zu gestalten, findet Alpbach in Motion von 24. bis 27. August statt. AiM unterstützt Berufstätige verschiedenster Sparten darin, in ihren jeweiligen Bereichen und im größeren gesellschaftlichen Kontext Veränderung herbeizuführen. Die Mentor:innen der diesjährigen AIM-Kohorte sind Jamie Bristow (Mindfulness, Persönlichkeitsentwicklung, kontemplative Praktiken) und Pamela von Sabljar (Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Verhaltensforschung).

Mehr Informationen (in englischer Sprache)

Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie

Von 24. bis 27. August werden systemische Engpässe für die Klimawende im Bausektor identifiziert und Ideen entwickelt, um diese effektiv in Angriff zu nehmen. Das Lab bezieht sich beispielhaft auf die Herausforderungen der STRABAG als eine der größten Bauunternehmen Österreichs. Durch die Teilnehmer:innen eröffnet sich eine breite Palette an Perspektiven und es werden sowohl naheliegende, als auch unvorhergesehene Allianzen geknüpft, die die Transformation der Bauwirtschaft vorantreiben. Darüber hinaus werden Politikempfehlungen auf EU-Ebene formuliert, um auf gesamtindustrieller Ebene wirksam zu werden. Dieses Lab wird von der STRABAG unterstützt.

Hackathon zu Finanz- und Wirtschaftsbildung

Von 27. bis 30. August (während der Austria in Europe Days geht es in diesem Lab um die Stärkung von Frauen und sozio-ökonomisch benachteiligten Gruppen durch bessere Finanzbildung. Die Teilnehmer:innen arbeiten unmittelbar, interdisziplinär und anhand nationaler und internationaler Projekte zusammen. Die Projekte werden von Expert:innen begleitet und richten sich jeweils an sehr spezifische Wachstumsherausforderungen. Neben inhaltlicher Tiefe bietet der Hackathon auch finanzielle Anreize. Zwei herausragende Projekte erhalten je 5.000 Euro Preisgeld. Der Hackathon ist eine Kooperation mit der MEGA Bildungsstiftung und der Liechtenstein Group.