Im Mittelpunkt des Europäischen Forums Alpbach 2024, das vom 17. bis 30. August unter dem Motto "Moment of Truth" stattfand, standen wichtige Wahlen und Entscheidungen, die die Zukunft Europas prägen werden.
Das Forum für jene, die regionale Lösungen für die globalen Herausforderungen finden.
Menschen aus der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino kommen in Alpbach zusammen. Herausragende Forschung und Innovation wird dabei prämiert und der „Tirol-Tag“ bietet einen festlichen Höhepunkt.
Die Teilnahme an den Euregio-Days ist kostenlos, Sie benötigen jedoch eine Eintrittskarte.
Das Forum des Lernens, Diskurses und Engagements für aufstrebende Talente.
Zum EFA kommen jährlich rund 600 junge Stipendiat:innen. Fünf Seminartage halten Inspiration und Denkanstöße für sie bereit.
Das Forum für innovative Köpfe, die Lösungen für ein konkretes Thema erarbeiten.
Ausgewählte und eigens eingeladene Expert:innen widmen sich spezifischen Fragestellungen und arbeiten zusammen an konkreten Lösungen.
Das Forum für Europäer:innen, die ein starkes und demokratisches Europa gestalten.
Die Entscheidungsträger:innen der europäischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur treffen sich für den Saisonauftakt in Alpbach. Sie diskutieren in vielfältigen und innovativen Formaten miteinander, darunter Hikes, Chats, Stages, Workshops und Rituals.
Das Forum für die Gestaltung Europas aus österreichischer Perspektive.
Die Austria in Europe Days gelten in Österreich als Saisonauftakt. Inhaltlich geht es um die Rolle Österreichs in Europa und vice versa. Die wichtigsten Akteur:innen der Zivilgesellschaft sowie Unternehmer:innen und Politiker:innen kommen nach Alpbach, um untereinander sowie mit der nächsten Generation in Austausch zu gehen.
Das Jahresthema „Moment of Truth” bezieht sich auf die wichtigen Entscheidungen, die 2024 getroffen werden. Mit weltweit über 70 Wahlen wird dieses Jahr ein wegweisendes.
2024 schlägt die Stunde der Wahrheit: Im größten Wahljahr der Geschichte lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Ländern, in denen gewählt wird. Die internationalen Beziehungen dürften angesichts dieser Tatsache große Umbrüche erfahren. Die Bürger:innen der Europäischen Union wählen im Juni, und voraussichtlich im Herbst wird sich die Europäische Kommission neu formieren. Das European Forum Alpbach hat heuer also die besondere Gelegenheit, die politischen Prioritäten der EU für die kommenden fünf Jahre zu diskutieren und dadurch mitzugestalten.
Die wachsende politische und soziale Polarisierung in Europa findet bei diesen Wahlen ihren Niederschlag. Unterschiedlichste Gesellschaftsgruppen beanspruchen die Wahrheit für sich. Desinformation und Versuche der Beeinflussung von außen begleiten viele Wahlen und unterwandern das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen. Die Spannungen werden von anhaltenden Kriegen, hohen Lebenshaltungskosten und Klimakatastrophen verschärft. Diese Polykrise stellt Europas Demokratie und Zusammenhalt auf die Probe. Die Zukunft unseres Kontinents steht auf dem Spiel – 2024 ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Wenn Europa es nicht schafft, einig und entschieden zu handeln, droht der Zerfall.
Leben innerhalb der planetaren Grenzen: Unser Ökosystem gibt das ökologische Budget für alle menschlichen Aktivitäten vor. Um die Lebensräume der Erde zu erhalten und zu regenerieren, müssen wir uns von der Vorstellung kontinuierlichen Wirtschaftswachstums lösen und Balance zwischen Mensch, Technologie und Natur herstellen.
Klimaschutz über alle Grenzen hinweg: Klimapolitik muss universell gedacht werden. Klimaschutz wird nur dann in nie dagewesenem Ausmaß geschehen, wenn sich alle Gesellschaftsgruppen dazu aufgerufen fühlen - und die Kosten der Krise gleichmäßig verteilt werden. Ausschlaggebend für das Erreichen der globalen Klimaziele sind der soziale, weltweite Zusammenhalt sowie eine lösungsorientierte und gerechte Klimawende.
Innovationen und Klimawende finanzieren: Unser Übergang zur Klimaneutralität, die Förderung innovativer Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, und der demographische Wandel können nicht allein von Banken finanziert werden. Die Mobilisierung verschiedener Finanzierungsquellen und die Entwicklung eines starken und vollständig integrierten europäischen Kapitalmarktes sind daher wichtiger denn je, um den Wohlstand in Europa zu sichern.
Ökonomische und soziale Ungleichheit bekämpfen: Um die negativen Effekte von Globalisierung und technologischem Wandel abzufangen, müssen Unternehmen mit Politik und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Lebenslanges Lernen, berufliche Weiterbildung, eine integrative Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sowie verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln werden entscheidend sein, um eine gerechtere Zukunft für alle zu schaffen.
Europäische Souveränität und Sicherheit stärken: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat verdeutlicht, wie abhängig Europa von den USA im Bereich Sicherheit und Verteidigung und von Russland bei der Energieversorgung ist. Die EU muss diese Abhängigkeiten verringern, ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und für die eigene Sicherheit Verantwortung übernehmen. Eine geopolitische EU muss außerdem in der Lage sein, in ihrer Nachbarschaft für Sicherheit zu sorgen und Konflikte zu lösen.
Internationale Beziehungen in einer multipolaren Welt: Die internationalen Beziehungen sind zunehmend vom Aufstieg neuer Mächte, wachsendem Konkurrenzkampf und der Schwächung des Multilateralismus geprägt. Zeitgleich wird uns durch Pandemie, Klimakrise und Russlands Angriffskrieg bewusst, wie verwoben die Welt ist. Europa sollte die internationalen Beziehungen im Einklang mit seinen Interessen und Werten aktiv gestalten und dazu beitragen, die multilaterale Zusammenarbeit wieder zu stärken.
Gegen Polarisierung und für sozialen Zusammenhang: Das Konstruieren von Feindbildern innerhalb einer Gesellschaft führt zu deren Zersplitterung. Diese Entwicklung wird verschärft durch wirtschaftliche Missstände, durch Veränderungen sozialer und medialer Räume, wie auch durch Versuche, von Spaltungen zu profitieren. Wir müssen diese Dynamiken erkennen, um ihnen entgegenwirken zu können.
Demokratische Resilienz aufbauen: 2024 wird lautstark nach Repräsentation, Wähler:innenwillen und politischer Verantwortung verlangt. Keine Demokratie ist jedoch gegen anti-demokratische Kräfte immun. Wir müssen unsere Institutionen, Rechtsstaatlichkeit, demokratischen Rechte und Freiheiten schützen sowie das Engagement der Bürger:innen stärken.
Das PDF-Programm steht als Download auf Englisch zur Verfügung:
Das Kunst- und Kulturprogramm des EFA24 lässt uns mit einer Wahlkampagne unter dem Titel "Inhabit the Future" über eine lebenswerte Zukunft abstimmen.
Die Stunde der Wahrheit ruft zum Neuanfang auf, denn sie bezeichnet das Ende einer Epoche und zugleich den Beginn einer neuen Zeit.
Das diesjährige Kunst- und Kulturprogramm lädt dazu ein, für eine optimistische und langfristige Zukunftsvision zur Wahl zu gehen. Die Teilnehmer:innen des EFA24 erweitern ihre Denkräume, denken das Undenkbare und machen sich dadurch auf den Weg in eine bessere Zukunft. Denn visionäres Denken ist die Grundlage gesellschaftlicher Veränderungen – und Phantasie entfaltet sich nur, indem man von ihr Gebrauch macht. Gehen Sie vor wählen und werden Sie dadurch Teil einer kollektiven Gesellschaftsutopie!
Während der gesamten zwei Wochen des EFA24 Events erleben wir eine immersive künstlerische Intervention in Form einer klassischen Wahlkampagne. Zwei utopische Ideen treten mittels bekannter Rituale und Symbole gegeneinander an: Wahlplakate im gesamten Dorf, eine Wahlkabine, Kundgebungen, Wahlkampfreden, politische Parolen und Manifeste, Diskussionen und Performances – alles gipfelt in der Stimmauszählung am Wahlabend, aus dem eine der beiden Utopien als Siegerin hervorgeht.
Der Philosoph Ernst Bloch beschreibt mit seinem Konzept der Konkreten Utopie die schöpferische und aktivierende Wirkung positiver Erzählungen. Bloch war zu Lebzeiten mehrfach in Alpbach. Er gilt als Verfechter einer Wahrheit, für die es sich zu leben lohnt und ermutigt uns, eine lebenswerte Welt erst denkmöglich zu machen.
Das European Forum Alpbach ist seit Anbeginn darauf bedacht, Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Der Grundgedanke einer pluralistischen Gesellschaft wird in Alpbach sowohl durch Gespräche, als auch mittels künstlerischen Ausdrucksformen lebendig. Hier ist beispielsweise der Künstler:innen-Freistaat „Artopia“ zu nennen, der im Jahr 1979 gegründet wurde. Im heurigen Jahr blickt die Kunst mit „Inhabit the Future“ in die Zukunft und zeigt, dass wir diese bereits in der Gegenwart verhandeln.
Die Kampagne „Inhabit the Future" ist in mehreren Aspekten radikal, denn sie bezieht sich nicht auf eine kurze Legislaturperiode, sondern lenkt das Bewusstsein auf die kommenden Generationen. Anders als die meisten Wahlen in diesem historischen Wahljahr zählt hier jede Stimme, egal aus welchem Land die Wählerin kommt oder welchen Aufenthaltsstatus der Wähler hat. Beim EFA24 einigen sich also rund 100 Nationalitäten auf ihre kollektive Utopie.
Während des EFA Events erarbeiten Studierende der Royal Academy of Dramatic Arts ein Performancestück, das die utopischen Positionen thematisiert.
Machen Sie bei der Kampagne mit bei „Wahlkämpfen für die Zukunft" am 26. August um 14 Uhr im Schulhäusl. Die Wahlkampagne findet ihren Höhepunkt bei der „Inhabit the Future Wahlnacht" am 27 August um 19:30 auf der CCA Loggia.
Ein Gemeinschaftsprojekt zwischen EFA und der Vienna Design Week. Kurator:innen der VIENNA DESIGN WEEK: Gabriel Roland und Laura Winkler. Dieses Projekt wurde dank der finanziellen Unterstützung durch den Culture of Solidarity Fund der European Cultural Foundation ermöglicht.
Die Plakatkampagne in ganz Alpbach wird von zwei Teams gestaltet und bildet ein Gemeinschaftsprojekt zwischen EFA und der Vienna Design Week:
Team RHIZOME RULE:
Team SPA - Super Progressive Alliance:
Das Wahllokal in Alpbach (Schulhäusl) wird szenografisch von den Architekturdesigner:innen Kathrina Duller und Nikolaus Podlaha umgesetzt.
Die EFA-Teilnehmer:innen können zwei Konzerte an außergewöhnlichen Orten in Alpbach erleben:
Das internationale Kurzfilmfestival VIENNA SHORTS bietet dem Publikum vor den Stages vier internationale Kurzfilme als gedanklichen Impuls. Die künstlerischen Beiträge eröffnen die Gesprächsrunden auf der großen Bühne in Alpbach und machen in wenigen Minuten einen vollkommen neuen Zugang zu den Diskussionsthemen möglich!
Wahlen brauchen Wähler:innen!
Während der Europe in the World Days wird eine utopische Wahl stattfinden: Nehmen Sie an einer Serie von künstlerischen Workshops teil, um zu planen, zu träumen und neue Allianzen zu formen.
Manifestieren Sie eine neue Welt während der Austria in Europe Days:
With the kind support of HUMANOCARE